Kaum ein Blog/Newsseite hat nicht über die kürzlich vorgestellten Neuerungen von Facebook gesprochen. Mit fast 500 Mio. Mitgliedern ist FB einfach zu wichtig und kann quasi  per Mausklick neue Monopole aufbauen. Mit der Einführung eines universell einsatzbaren „Like Buttons“, so eine Art Stumble Upon Interpretation von Facebook, ist es nun noch einfacher die eigene Website in den Status Feeds der FB Mitglieder zu platzieren.

Eine detailierte Beschreibung der Neuerungen gibt es bei Jochen. Der Button, nur eine von mehreren Neuerungen, wird sehr kontrovers diskutiert. Neben diversen Verschwörungstheorien, die Googles Vormachtstellung gefährdet sehen, und intensiven Diskussionen der Datenschutzfreunde, gibt es sogar schon „Dislike-Button“ Angebote aus der OpenSource Szene. Nach Google Buzz also mal wieder ein sehr heiß diskutiertes Thema. Im Gegensatz zum Google Dienst, findet der Like Button aber viele Freunde und wurde angeblich innherhalb der ersten 24h nach dem Launch bereits über eine Milliarde (=1.000.000.000) mal angezeigt. Bereits jetzt haben über 50.000 Websites diesen Button eingebunden und nicht nur excitingcommerce.de sieht darin einen sehr wichtigen Baustein für die moderne Interpretation von E-Commerce.

Braucht man das nun, oder nicht?

Es ist einfach zu verlockend von der Macht der 500 Mio. zu profitieren. Warum soll nicht mein Blogeintrag, mein Webshop oder mein Xing Profil in unzähligen Status Feeds verlinkt werden? Da erscheint die Datenschutzdebatte vorerst nebensächlich. Sollte nun aber jeder hanz&franz webshop eine Fläche für den Like Button schaffen und so auf mehr Umsatz hoffen?

Wenn genug Platz vorhanden ist (Usability) und der Shop auf ein Mindestmaß Nutzerbegeisterung zählen kann, dann ja. Für den SEO optimierten Taiwan-Akku Shop mit niedriger Nutzerinteraktion (abgesehen vom Check Out) lohnt sich das  wahrscheinlich nicht.

Qype Gründer und Avocado Store Betreiber Stephan Uhrenbacher hat kürzlich auf einer Konferenz etwas interessantes gesagt: Entweder schafft man Reichweite über Suchmaschinen (Google, Günstiger…) oder über Netzwerke (Twitter, Facebook, direkte Kontakte…). Klassischerweise haben sich Shops immer im vorderen Bereich platziert. Ausnahmen waren bisher eher die Shopping Clubs. Nun besteht die Möglichkeit neben dem Twitterprofil und der Facebook Fanpage aktive Reichweite über Netzwerke zu schaffen – sogar auf Produktebene. Das befördert Shops mit tollen Angeboten und/oder tollem Service und beschleunigt so das Transparenzdilemma.

Das heißt also, dass die guten Seiten noch dominanter werden und die schlechten Seiten schneller verlieren. Gut für die Nutzer – schlecht für die Anbieter.

Neue Beiträge per E-Mail abonnieren.

Deine Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuche es erneut.
Danke! Bestätige deine Anmeldung bitte in der Mail, die wir dir soeben geschickt haben.